KI in der Fotografie

Ein Rückblick auf meine Podiumsdiskussion bei der Photo+Adventure 2025

Auf der Photo+Adventure durfte ich gemeinsam mit Pressefotografin Mirjam Reither und Moderator Klaus Lorbeerüber ein Thema sprechen, das unsere Branche in rasantem Tempo verändert: Künstliche Intelligenz in der Fotografie.

Der Podcast zur Diskussion ist inzwischen online – hier teile ich ein paar Gedanken aus dem Gespräch.

KI als Werkzeug – und nicht als Bedrohung

Für mich ist KI vor allem eines: ein Enabler.

Ein Werkzeug, das Prozesse beschleunigt, Retusche effizienter macht und neue kreative Wege eröffnet. Wichtig ist dabei, klar zu trennen: KI generiert Pixelbilder, aber keine Fotografien im klassischen Sinn. Licht, Emotion und echtes menschliches Gespür bleiben unersetzbar.

Mirjam beschreibt KI ebenfalls als hilfreiche Ergänzung – allerdings mit klaren Grenzen:

In der Pressefotografie bleibt Bildmanipulation tabu. Authentizität steht hier über allem.

Vertrauen, Kennzeichnung und die Rolle des Journalismus

Gerade weil KI-Bilder heute oft kaum von echten Fotos zu unterscheiden sind, wird journalistische Sorgfalt wichtiger denn je:

check – recheck – double check.

Dazu kommen neue technische Standards wie Content Credentials, die Bildherkünfte nachvollziehbar machen sollen.

Das Thema wird uns in den nächsten Jahren intensiv begleiten – spätestens wenn der EU AI Act 2026 schlagend wird.

Neue Möglichkeiten für Kreative

Während manche Bereiche – etwa klassische Stockfotografie – unter Druck geraten, entstehen gleichzeitig völlig neue Möglichkeiten:

  • planbare Studioproduktionen mit KI-generierten Hintergründen

  • schnelle kreative Explorationen, die über die eigene Vorstellungskraft hinausgehen

  • hybride Workflows, in denen fotografiertes und generiertes Material zusammenfließt

Mirjam und ich sind uns einig: Die größte Chance liegt darin, das Menschliche wieder stärker in den Fokus zu rücken. Echte Begegnungen, authentische Porträts, journalistisch saubere Arbeit – all das wird in einer KI-getriebenen Welt eher wertvoller als seltener.

Fazit: KI verändert uns – aber sie ersetzt uns nicht

KI nimmt uns keine Fotografie weg.

Sie erweitert sie.

Wer bereit ist zu experimentieren, Neues zu lernen und die eigenen Stärken klar zu kommunizieren, wird von dieser Entwicklung profitieren. Die Zukunft der Fotografie wird hybrid, kreativ und menschlich.

Zum Podcast:

Die komplette Podiumsdiskussion „KI in der Fotografie – zwischen Kreativitätsturbo und Fake-News-Generator“ ist hier zu hören:

https://podcast.fotoobjektiv.at/2532258/episodes/18178093-podiumsdiskussion-ki-in-der-fotografie-zwischen-kreativitatsturbo-und-fake-news-generator