Ein Tag, ein Projekt, unzählige Möglichkeiten

Samstag war einer dieser Tage, an denen einfach alles ineinandergreift: Kamera, Kopf, KI.

Ich war in Wien, um Porträts zu fotografieren – und am Abend stand nicht nur eine fertige Fotoserie, sondern auch eine komplette Website. Alles an einem Tag.

Und das Erstaunlichste daran: Das war kein Zufall, kein perfekt geplanter Produktionsmarathon, sondern ein natürlicher kreativer Flow, bei dem sich klassische Medienarbeit, KI-Unterstützung und echte menschliche Interaktion ganz selbstverständlich verbunden haben.

Von Linz nach Wien – und mitten hinein in einen kreativen Sprint

Der Tag begann ganz unspektakulär: Mit meiner FUJIFILM X-Pro2 und der X-H2S im Rucksack, einem kleinen Profoto A2 samt Softbox und meinem MacBook Pro.

Kein großes Setup, kein Team, kein Stress. Nur das, was ich wirklich brauche, um kreativ arbeiten zu können – mobil, flexibel, im Flow.

In Wien angekommen, startete ich mit einem Porträtshooting für Uli, die gerade ihre eigene Praxis als Psychotherapeutin eröffnet. Wir haben einfach drauflos fotografiert, in ihrer Praxis, in natürlichem Licht, mit ein paar kleinen Lichtakzenten. Kein Konzept im klassischen Sinn – mehr ein Gespräch in Bildern.

Und genau darin liegt für mich der Kern: Diese Leichtigkeit im Tun. Nicht überproduzieren, sondern beobachten, gestalten, reagieren.

Zwischen Kaffee und Konzept – das Gespräch als Schlüssel

Nach dem Shooting sind wir essen gegangen. Ganz entspannt, keine Agenda. Und da kam mir die Idee, einfach mein Smartphone auf den Tisch zu legen und auf Aufnahme zu drücken.

Ich habe Uli gefragt, was Psychotherapie für sie bedeutet. Warum sie tut, was sie tut. Was sie anders macht als andere.
Keine vorbereiteten Fragen, kein Skript – einfach echtes Interesse.

48 Minuten Gespräch, in denen unglaublich viel über sie sichtbar wurde: ihre Haltung, ihr Zugang, ihre Sprache.

Dieses Gespräch habe ich später mit MacWhisper lokal auf meinem Mac transkribiert – also ganz ohne Cloud, DSGVO-konform und schnell.

Was dann passiert ist, hat mich selbst überrascht.

Von Sprache zu Text – Co-Creation mit ChatGPT

Ich habe das Transkript in ChatGPT eingegeben, mit der simplen Anweisung: „Fass mir bitte zusammen, worum es in diesem Gespräch geht.“

Und was herauskam, war nicht irgendein generischer Text, sondern eine unglaublich treffende Zusammenfassung dessen, wer Uli ist und was sie ausmacht.

Dann ging es weiter: „Mach daraus bitte Texte, die für die Startseite einer Psychotherapie-Website geeignet sind.“
Und wieder: Volltreffer.

Uli las die Texte, schaute mich an – und ich sah sofort, dass sie sich darin wiederfand. Kein Werbetext von der Stange, sondern Worte, die aus ihrem eigenen Gespräch entstanden sind.

Das war für mich ein Schlüsselmoment: KI als Spiegel menschlicher Authentizität.
Nicht als Ersatz, sondern als Verstärker.

Rapid Content Creation – vom Text zur Website

Zurück in ihrer Wohnung haben wir um 13:57 Uhr eine neue Website in Squarespace angelegt. Domain registriert, Struktur angelegt, Texte eingefügt – alles live, im gemeinsamen Prozess.

Innerhalb weniger Stunden stand ein kompletter Webauftritt:
Fotos, Texte, erste Navigation, Kontaktseite, Über-mich-Bereich.

Nicht perfekt, aber funktional. Und vor allem: echt.

Uli saß die ganze Zeit daneben, sah zu, fragte, probierte selbst Dinge aus.
Und genau das ist mir wichtig: Ich will meine Kund:innen ermächtigen, ihre Inhalte selbst zu gestalten. Ich möchte kein Bottleneck sein, sondern Enabler.

Denn wenn jemand später eigenständig weiterarbeitet, sich traut, etwas zu verändern, dann weiß ich: Meine Arbeit hat Wirkung gezeigt.

Mehr als schöne Bilder – warum Video den Unterschied macht

Während des Shootings habe ich spontan die Kamera auf Videomodus gestellt.

Keine große Produktion, kein Gimbal, kein Setup – einfach die Kamera ruhig gehalten, ein paar natürliche Bewegungen eingefangen, ein Lächeln, ein Blick.

Aus zwei kurzen Clips entstand später der Hero Header der Website – ein kleines Video, das sofort zeigt, wer Uli ist.

Und das ist entscheidend: In einer Zeit, in der KI perfekte, aber sterile Bilder erzeugen kann, ist Bewegung und Echtheit das, was uns verbindet.

Der Mensch vor der Kamera wird spürbar.

Create more than you consume

Am Heimweg im Zug habe ich die BTS-Bilder auf mein Smartphone kopiert und den Tag mit einem Instagram-Post abgeschlossen.

Mein digitales Visual Diary.

Und während ich das alles zusammengetragen habe, ist mir klar geworden:
Wir leben in einer Zeit, in der alles vorhanden ist – Kameras, Software, KI-Tools, Plattformen. Aber das Entscheidende ist, wie wir sie nutzen.

Ich möchte andere dazu inspirieren, diese Tools nicht nur zu konsumieren, sondern zu kreieren. Denn jedes Projekt, das wir selbst gestalten, ist ein kleiner Gegenentwurf zur passiven Scroll-Kultur.

Fazit: Technik kann menschlich sein

Dieser Tag war für mich der beste Beweis, dass KI und Kreativität sich nicht ausschließen.

Im Gegenteil: Wenn wir sie bewusst einsetzen, entstehen daraus Prozesse, die persönlicher, schneller und nachhaltiger sind als je zuvor.

Fotografie, KI, Text, Design – alles wächst zusammen.

Und wenn wir es schaffen, dabei den Menschen im Mittelpunkt zu halten, dann ist das nicht nur effizient, sondern auch erfüllend.